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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 71

1836 - Eisleben : Reichardt
E uropa. 71 lichen und Rennthkere in den nördlichen Gegenden; Wildpret; worunter die 7luerochsen, Elenthiere, Stein- böcke und Gemsen immer seltener werden; mancherlei Raub- und Pelzwild, (Eisbären in dem nördlichsten Theile); vieles zahmes und wildes Geflügel, worunter auch Eidergänse, mancherlei Fische, (besonders gewäh- ren die Häringe vielen Menschen Unterhalt), Bienen, Seidenraupen, Perlenmusche.'n; vieles Getreide von al- len Arten, auch Reiß in einigen Gegenden, Gartenge- wächse von vorzüglicher Art, Obst, Wein, Tabak, Flachs, Hanf, und im südlichen Europa edle Südfrüchte, selbst Datteln und Zuckerrohr in den südlichsten Ge» genden, große Waldungen fast überall, alle Metalle und Halbmetalle, viele andere Mineralien, darunter besonders Steinkohlen, Salz und Mineralquellen in Menge. Die Zahl der Einwohner beträgt an 224 Mil- lionen, die aus Völkern verschiedener Abstammung be- stehen und mehrere ganz von einander verschiedene Spra- chen reden. Die zahlreichsten Völker flnd in West- europa: die Franzosen, Engländer, Spanier, Irlän- der, Portugiesen und Schotten; in Mitteleuropa: die Deutschen, Italiener, Niederländer, Schweden, Dänen, Normänner; und in Osteuropa: die Russen, Polen, Ungarn, Osmanen oder Türken und Griechen. Die christliche Religion ist die herrschende, weit weniger zahlreich sind die Juden und Muhamedaner. An Bil- dung haben die Europäer den Vorzug vor den Bewoh- nern aller übrigen Ecdtheile, und betreiben nicht allein alle Zweige der Landwirtschaft, den Bergbau, Fabri- ken und Handel mit dem größten Fleiße und der ein- sichtsvollsten Kenntniß, sondern auch Künste und Wissen- schaften mit dem glücklichsten Erfolge; doch stehen hier- in die Osteuropäer den übrigen Europäern beträchlich nach. Wir theilen Europa in drei Haupttheile: West- europa, wozu Portugal, Spanien, Frankreich und die Brittischen Inseln; Mitteleuropa, wozu die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Italien, Deutsch- land, Dänemark, Norwegen und Schweden; und Ost- europa, wozu Preußen nebst Posen, Polen, Galt, zien, Krakau, Ungarn, die Ionischen Inseln, Grie- chenland, die Türkei und Rußland gehören.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 83

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Belgien. 83 einen Haftn und 100,000 Einwohner. Man nennt diese Stadt das Schlachthaus des Reichs, weil sie fast alle Brittischen Han- dels- und Kriegsflotten mit Fleische versieht. — Limerick, ansehnliche Handelsstadt im westlichen Theile Irlands, nördlich von Eork, liegt an Shannon, dem größten Flusse Irlands, hat 60,000 Einwohner. Ii. / Mitteleuropa. Belgien. Es liegt östlich von England, von dem es durch die Nordsee, welche es im Westen bespült, getrennt wird, und gränzt gegen Norden an die Niederlande, gegen O. an Deutschland und gegen Süden an Frank- reich. Seine größte Ausdehnung von Norden gegen Süden hat es in seinem östlichen Theile, von wo es gegen Westen zu immer schmäler wird. Die Größe des Landes beträgt etwa 550 Qmeilen. Die Oberfläche bildet größtentheils eine Ebene, die nach der Nordsee und nach der Mündung der Schelde zu, eine so niedrige Lage hat, daß bloß Dünen (Sand- hügel) oder auch künstliche Dämme, die man Deiche nennt, das Land gegen Ueberschwemmungen schützen. Diese so niedrig gelegenen Gegenden haben aber einen sehr fetten, fruchtbaren Boden, der sich nach Südosten zu immermehr erhöhet und zuletzt in Berge übergeht, die zu einem Gebirge gehören, das aus dem nördlichen Frankreich, unter dem Namen der Ardennen sich in den Theil Belgiens zieht, der von der obern Maas durch- flossen wird. Die Hauptabdachung geht gegen Norden. Die zwei Hauptflüsse dieses Landes kommen aus dem angränzenden Frankreich hieher, nämlich die Maas und die Schelde, welche beide in nordöstlicher Rich- tung Belgien durchfließen und dann in die Niederlande gehen. Der westliche Theil des Landes ist von vielen Kanälen durchschnitten. Belgien liegt im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone und hat daher ein gemäßigtes Klima; doch ist in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick. Die vorzüglichsten Produkte dieses trefflich ange- bauten und sehr stark bevölkerten Landes sind: vortreff- liches Rindvieh, auch viel zahmes und wildes Geflügel,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 161

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 161 gebt. Unter der großen Menge von Seen sind der Mjösen und Fämund die größten. Das Klima ist, da Norwegen nahe dem Polar- kreise und mit einem Theile selbst schon innerhalb der Polarzone liegt, kalt und gesund; vorzüglich herrscht in den nördlichsten Gegenden eine strenge Kälte. Die Pro- dukte dieses Landes, dessen Boden in vielen Gegen- den sich aller Kultur widersetzt, sind: die gewöhnlichen Hausthiere, (Pferde und Rindvieh sind klein), auch Nennthiere, eine Menge von Strandvögeln, worunter Eidergänse und ein Reichthum von Fischen, von deren Fange sich sehr viele Menschen ernähren müssen, Ge- treide, bei Weitem nicht hinreichend, da der gebirgige Boden und das kalte Klima dem Getreidebau sehr hin- derlich sind; daher man in vielen Gegenden zerriebene Fichlenrinde und Rennthiermoos unter das Brodmehl mischt; große und vortreffliche Waldungen, von Metal- len etwas Silber und Blei, desto mehr Kupfer und Ei- sen, so wie auch Kobalt, Alaun, Salz re. Die Anzahl der Einwohner beläuft sich auf mehr als 1,100,000, bis auf wenige Lappen und Finnen, lauter Normänner oder Norweger mit einer eigenen Sprache, und Bekenner der lutherischen Kirche. Sie sind von starkem, gesunden Körper, betreiben, außer dem Ackerbau, Viehzucht und Fischerei, mancherlei Fabriken, die jedoch von keiner großen Bedeutung sind, und einen ansehnlichen Seehandel. Künste und Wissenschaften sind ihnen nicht fremd und es ist hinreichend für den Unter- richt gesorgt. Christiania, Hauptstadt, nördlich von Aialborg, am nörd- lichen Ende eines Meerbusens der Nordsee, südlich vom Mjösen, hat eine Universität, einen Hafen, bedeutenden Handel und 24,000 Einwohner. — ©rammen, Stadt, südwestlich von Christiania, am Flusse Drammen, treibt Handel. — Kongs- berg, Bergstadt, westlich von Drammen, am Flusse Louven, hat Bergbau auf Silber. — Ehristiansand, Stadt, südwest- lich von Kongsberg, unweit der Nordsee, mit einem Hafen und Handel.— Bergen, größte Stadtssn Norwegen, nordwestlich von Christiansand, liegt an der Westküste und an einem Meer- busen der Nordsee und hat einen Hafen, einige Fabriken und den wichtigsten Handel im Lande. — Dr ont heim, Stadt, nordöst. lich von Bergen, an der Westküste und an einem Meerbusen der Nordsee, hat einen Hafen und lebhaften Handel. — Zn dem nördlichsten Theile Norwegens, welcher ganz innerhalb der nörd- 11

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 236

1836 - Eisleben : Reichardt
23ö 11. M i ttelasrika. O bergu inea. Dbcrgrrinea. Dieses Land von den nur die Küsten den Euro- päern etwas bekannt sind, erstreckt sich längs des Atlan- tischen Meeres, das hier den großen Meerbusen von Guinea bildet, von Senegambien bis Niederguinea, und wird nach den: Innern zu von Senegambien und N.griticn begränzt. Die von vielen Flüssen durchschnittenen Küsten- gegenden sind eben und niedrig; das Innere ist wahrschein- lich von hohen Gebirgen bedeckt, von welchen die vielen ansehnlichen Flüsse des Landes ihren Ursprung nehmen. An der Gränze gegen Senegambien ist das Gebirge Sierra Leo na, mit dem gleichnamigen Vor- gebirge. Von den andern Vorgebirgen sind besonders das Palmen-Vorgebirge, das Kap der drei Spitzen und Lopez (dieses an der Gränze von Nie- derguinea) zu bemerken. Es giebt viele Flüsse, von welchen die meisten beträchtlich sind; doch kennt man von denselben bloß die Mündungen. In den neuesten Zei- ten ist jedoch der Quorra oder Ioliba näher be- kannt geworden, dessen zahlreiche Mündungsarme hie- her gehören. Das Klima dieses Landes, welches der heißen Zone angehört, ist sehr heiß. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist groß, und man hat viele Produkte, wor- unter Hausthiere, Heerden von Büffeln, Elephanten, Giraffen, Zibelhkatzen, Antilopen, Gazellen, Afrikani- sche Raublhiere, die schönsten Vögel und Schmetterlinge, Schlangen (auch die Königsschlange), Schildkröten, Fi- sche Muscheln, Termiten, die Z bis 7 Ellen hohe Ge- bäude errichten; einige Getreidearten, Parus, Maniok, Ananas, Südfrüchte, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Tabaks Pfeffer, Ingwer, Dattel- und Kokosvalmen, Baobabs, viele Färbe- und Tischierhölzer, Talgbäume, Gold und andere Metalle, Salz, Ambra. Die Einwohner sind Neger von verschiedenen Volksstämmen, noch sehr roh und Heiden; doch treiben sie einigen Ackerbau und mehrere Handwerke. Der Handel ist in den Händen der Europäer, weiche hier auch einige Niederlassungen haben, und vorzüglich Gold, Elfenbein und Sklaven von hier holen. Die Eingebor,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 247

1836 - Eisleben : Reichardt
Amerika. 247 teres Klima, als die unter gleicher Breite in Europa und andern Ertheilen gelegen. Kein Erdtheil hat so große Ströme als Amerika, von welchen die meisten sich auf der Ostseite in das Meer münden. Von diesen großen Strömen gehen 1) in das nördliche Eismeer: der Mackenzie; 2) in die Hudsons - Bai; der Nelson (vorher Saskatschewin genannt-; 3) in den St. Lorenz-Busen: der St. Lo- renz; 4) in den Mexikanischen Meerbusen: der Mis- si si ppi, der Rio del Norte oder Bravo, und der Magdalenenfluß; 5) in den Atlantischen Ozean im weitern Sinne: der Orinoco, Maranjon oder Amazone nfluß, der Tocan tiñes oder Para, der Francisco und der Rio de la Plata und endlich 6) in das stille Meer: die Columbia oder der Ore- gon. Unter den zahlreichen Landseen sind die größ« ten: 1) in Nordamerika: der große Bärensee und der große Sklaven se e, beide im hohen Norden, der Winipegsee, südlich von den vorigen, die 5 mir ein» ander verbundenen Seen, nämlich der Obere-, Hu- ron-, Michigan-, Erie-und Ontariosee und der Nicaragua, unweit der Landenge, wodurch Nord- und Südamerika verbunden sind; und in Südamerika: der Maracaibo und der Titicaca. Amerika, das sich über alle Zonen verbreitet und von einer großen natürlichen Fruchtbarkeit ist, besitzt eine außerordentlich große Menge und Mannigfaltigkeit von Produkten, worunter viele bloß diesem Erdtheile eigenthümlich sind. Es giebt Europäische Hausthiere, die erst aus Europa hieher gebracht worden sind, sich aber außerordentlich daselbst vermehrt haben, Bisons, (Amerikanische Auerochsen), welche zu den größten Ame- rikanischen Landthieren gehören, Bisamochsen, Muse- thiere (eine Art von Elenthieren), Rennihiere, treffli- ches Pelzwerk, was vorzüglich die Biber, Seeottern, schwarzen Füchse liefern, geschwänzte Affen oder Meer- katzen in ungeheurer Menge und Mannigfaltigkeit, Faul- thlere, Gürtelthiere, Beutelthiere, Stinkrhiere, Tapirs (das größte Landthier in Südamerika), Llamas, Vi- cugnas, Pakos, Quanakos, Raubthiere (doch weder so stark, noch so grimmig, als die Astatischen und Afrika- nischen), z. B. Jaguare, Kuguare, Unzen, Eis- und

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 186

1836 - Eisleben : Reichardt
186 líí. O steuropa. die hier die großen Flüsse, Sau, Aluta, Sereth und Pruth aufnimmt, und zuletzt in viele Arme ge« theilt in das schwarze Meer sich mündet, hat die Tür- kei bloße Küstenflüsse, worunter die auf dem Balkan entspringende und in den Archipelagus laufende Ma- ritza der bedeutendste ist. Unter den verschiedenen Land- seen ist der Rassein oder Ramsin, südlich von den Mündungen der Donau, und mit dem schwarzen Meere in Verbindung stehend, der größte. Die Türkei liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat im Ganzen ein mildes war- mes Klima, das jedoch nördlich von der Hauptgebirgs- kette weniger mild und auf den Höhen des Gebirges selbst rauh ist. Die Hauptprodukte sind: die ge- wöhnlichen Hausthiere (besonders gute Pferde und Rind- vieh, feinwollige Schafe und viele Ziegen), ferner Büf- fel und Kameele in einigen Gegenden, Wildpret aller Art, Fische in großer Menge, Seide, Getreide, auch Reiß, Wein, Obst, Tabak, Baumwolle, Färberröthe, herrliche Waldungen, verschiedene Metalle, am meisten wird auf Eisen gebaut, Salz, besonders Steinsalz, Mi- neralquellen. Der Produkten-Reichthum dieses von Na, tur so gesegneten Landes würde noch weit größer seyn, wenn die despotische Negierung des Landes nicht der Kultur so sehr hinderlich wäre. Die Anzahl der Einwohner beträgt 8f Millionen, wovon die Osmanen (gewöhnlich Türken genannt) zwar das herrschende aber nicht das zahlreichste Volk ausmachen und ihre eigene Sprache reden, ferner.ser« bier oder Raizen, Bosniaken, Bulgaren, Moldauer, Wallachen, Kroaten, Morlachen, Montenegriner, Al- baneser oder Aruauten, Tataren, Griechen, Armenier, Juden, Zigeuner. Die Osmanen, Tataren, ein Theil der Bosniaken und Arnauten bekennen sich zur Muha- medanifthen Religion, deren Tempel Moscheen heißen; außerdem giebt es Bekenner der Griechischen und der katholischen Kirche, so wie der jüdischen Religion. Land- wirthschaft und Industrie leiden unter dem Drucke des Despotismus, der das Aufblühen verhindert; doch sind einige Industriezweige von Wichtigkeit. Der Handel ist bedeutend, besonders zur See, allein fast ganz in den Händen der Ausländer. Wissenschaftliche Bildung ist

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 262

1836 - Eisleben : Reichardt
262 Vereinigte Mexikanische Staaten. Nissen, die größten; doch kennt man die beiden letztem noch wenig. Der nördliche Theil liegt in der nördlichen gemä- ßigten und der südliche in der heißen Zone; daher ist das Klima verschieden, besonders nach der verschiedenen Meereshöhe der Gegenden, sowohl drückend beiß, wo alle tropischen Gewächse fortkommen, als gemäßigt und auf den höchsten Punkten der Hochebene kalt. In den Küstengegenden ist die Luft ungesund; und hier herrscht oft das gelbe Fieber. Die Produkte dieses sehr frucht- baren, aber noch zu wenig angebauten Landes, sind sehr bedeutend und man hat außer den Europäischen Haussieren, die sich hier außerordentlich vermehrt und zum Theil verwildert haben, Bisamochsen, Bisam- schweine, Tapire, Affen, Stachelschweine, Ameisenbär reu, Papageien, Fasanen, Kolibris, Fische, Seiden- raupen, Bienen, Cochenille, Perlmuscheln, Purpur- schnecken, Europäisches Getreide, Mais, (ein Hauptnah« rungsmittel der Einwohner des Hochlandes), Maniok, Bataten, Pams, Agaven (woraus das Lieblingsgetränke der niedern Volksklassen gemacht wird), Bananen und Pisangs, (rin Hauptnahrungsmittel in den heißen Ge- genden) edle Südfrüchte, Zucker, Kaffee, Baumwolle, Cacao, Vanille, Spanischen Pfeffer, Indigo, Tabak, Arzneigewächse, Blau- oder Campecheholz, Mahagonp. Vorzüglich reich ist Mexiko an Mineralien, worunter alle Metalle und vornehmlich Gold und Silber. Kein Land liefert so viel Silber als dieses. Die Zahl der Einwohner mag etwa 8 Millio- nen betragen, theils Ureinwohner oder Indianer, die entweder die christliche Religion und einige Kultur an- genommen oder in Unhabbängigkeit und im rohen Na- turzustände leben, theils Weiße (Kreolen), die von Eu- ropäern, vorzüglich den Spaniern abstammen, theils Mischlinge besonders von Weißen und Indianern. Auch giebt es Neger in geringer Zahl, doch sind sie frei. Die herrschende Religion ist die katholische; die in Unab- hängigkeit lebenden Indianer sind Heiden. Ackerbau und Industrie sind noch nicht weit fortgeschritten; desto wichtiger ist der Seehandel, welcher am meisten in den Händen der Britten und Nordamerikaner ist. Der Land« Handel wird durch den Mangel an guten Straßen und

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 200

1836 - Eisleben : Reichardt
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet. Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch- ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist, indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir, ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an« dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge, das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er« heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten, worunter eine den Namen Kentaisse führt. Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama, putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am» Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur« sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund« so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor (unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli- ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal- ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden. Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän, zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie- ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde. Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der. Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini, gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der 1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen
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